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DER TOTE MAIKÄFER von Homer O. Berndl und Jörg Finkenberger

In einem kleinen Ort, nicht völlig unähnlich dem unterfränkischen Ochsenfurt, lebt der Tote Maikäfer mit seinen Freunden. Unter der scheinbaren Idylle verbergen sich jedoch grauenhafte, letzten Endes mörderische Dinge. – Soweit die Ankündigung des Stückes, die nichts enthält, was wir Insassen solcher Orte nicht bereits zur Genüge wüssten. Das Stück „Der Tote Maikäfer“ versucht den Wahnsinn auf seine Weise auf den Punkt zu bringen. Ob der Truppe ihre getanzte Faschismuskritik, wie Harry Rowohlt es genannt hätte, gelingen wird? Wir wissen es nicht.

Der Text beruht auf einem Stück, den der grosse verstorbene Dramatiker Homer O. Berndl bereits mit 8 Jahren geschrieben haben soll und das vor 10 Jahren in Würzburg und Hof im mühevoller Arbeit rekonstruiert werden konnte. Das Stück wird nach zwei erfolgreichen Inszenierungen in Leipzig erstmals in Würzburg aufgeführt.

Künstlerische Leitung

Der Keil
Regie
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Pressestimmen

HALLO IHR LIEBEN, IHR FRAGT EUCH VIELLEICHT WER ICH BIN?
schließt Kira Krüger in der Titelrolle des „toten Maikäfers“ von Homer o. Berndl und Jörg Finkenberger den Kreis und bringt damit die Stimmungslage im vollbesetzten Saal des theater ensemble Würzburg auf den Punkt. Zufriedenstellende Antworten freilich sind vom bunten Figurensammelsurium in der skurrilen Karikatur eines Kasperltheaters keine zu erwarten. Vielmehr irrt das Gespann aus kleinem Bären (Marie Dillenz), Pfarrer (Meike Eller), imaginärer Freundin Freundin Fridolin (sic!) (aus dem Off: Katie Reich) und besagtem toten Maikäfer unter Führung des Schwarzen Ritters (Edith Saldanha) zielbewusst gen totale Konfusion des Publikums.
Dort angekommen segnet der Gottesmann am Vorabend des alljährlichen „Großen Bratwurstfests“ zur Krönung das Karussell und läutet damit bereits das Ende des kurzweiligen wie kurz weilenden sechzigminütigen Spektakels ein.
Sorgte die Groteske bis dahin durch surreale Einschübe mit Katie Reich als wandlungsfreudig-lebendigem Käsekuchen, Jörg Finkenbergers verschrobene psychoanalytischen Untersuchungen und speziell Kira Krügers stoische Sterbensmiene noch für allgemeine Heiterkeit, bleibt den Anwesenden das Lachen nun im Halse stecken; denn das Ende des Bratwurstfests markiert in einer psychedelisch-stroboskopen Horrorsequenz gleichzeitig das Ende der Unschuld. Die Wahrnehmung des Stücks erfährt somit kurz vor Ende noch einmal eine aufwühlende 180 Grad-Wende, was jedwede Deutungsansätze nichtig macht und doch im Wiederaufgreifen der Eingangsworte seinen vollendeten Abschluss findet.
Eine Inszenierung im vertrauten Duktus des theater-ensembles, für deren Gelingen – bei allem Klamauk – das Wahren der ernsten Miene maßgeblich ist. Allen voran Krüger, Reich und Finkenberger gelingt diese Gratwanderung und man wähnt sich in der Konfrontation mit den todernst gemimten Narreteien ein ums andere Mal in die (Alp-)Traumlogik der Romane Franz Kafkas versetzt. Simon Hörnig / Facebook

Karten und weitere Infos unter: 0931-44545