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Baal

von Bertold Brecht

Der Fokus der Inszenierung liegt in der Darstellung des Fatalismus Baals, der bereit ist, sich in die Flammen der Leidenschaft zu stürzen, um in ihnen zu verbrennen und auf seinem Weg alles Nebensächliche, alles Verbrauchte von sich weist, dessen Weg so klar ist, so konsequent, ohne die Unsicherheit und Furcht unserer Gesellschaft. Er inspiriert die Menschen, ist ein Prophet der Moderne wie einst Siddharta, Mohammed oder Jesus. Er hat die Fokussierung und Ernsthaftigkeit eines Tieres, doch trotz der vermeintlichen Verwerflichkeit seiner Taten, die Sehnsucht und Unschuld eines Kindes inne, denn diesen liegt eine tiefe Überzeugung, die Reinheit des Animus zu Grunde.

Die Thematik des Baals vernetzt sich mit dem Gedankengut unzähliger Dichter und Denker mehrerer Epochen. So nimmt der englische Dichter William Blake vieles von dem vorweg, was Brecht in seinem Erstlingswerk verarbeitet und auch der Geist Nietzsches scheint diesem Werk mit deutlicher Präsenz innezuwohnen. Auch zu der legendären Band The Doors finden sich einige Parallelen, sie bezieht sich ebenfalls auf William Blake  Jim Morrison verkörpert jenen exzessiven, sich selbst verschlingenden Lebensstil, der auch Baal zu eigen ist.

Ein versoffenes Genie voller Gefühl, das zwischen den höchsten Gelüsten weltlicher Begierden und dem stumpfen trägen Tagwerk taumelnd, im Grunde nur den blauen, nackten Himmel wirklich liebt. Das Stück ist derart dramatisch, dass es damals für die Bühne entschärft werden musste. In unserer rohen Zeit, in der die Menschen sich mit Geschmacksverstärkern, harten Drogen und Reality-TV jede Sensibilität genommen haben, ist es dem Regisseur ein Anliegen der Welt eine verschärfte Variante dieses Dramas zu präsentieren. Dem Publikum vorführen wie die letzte Hülle von Moral und Anstand fällt, in einer gottlosen und über alle Maße selbstgerechten Welt. Wer sonst könnte das vollbringen als das von den Massen umworbene Genie Baal, dass sich seiner Taten voll bewusst den Ruhm verschmäht, sich über jeden Anstand hinwegsetzt und gerade noch im Vorbeigehen den hochnäsigsten Moralapostel als Vogelscheuche entlarvt.

Künstlerische Leitung

Robert Bedard
Regie
Norbert Bertheau
Co-Regie/ Produktion

Theater-Chef, Regisseur, Produzent

  • Robert Bedard
    Regie
  • Norbert Bertheau
    Co-Regie/ Produktion

Besetzung

David Chapman
Christian Galgenmüller
Christoph Homuth
Sabrina Kohl
Samira Kress
David Mittelbach
Markus Rakowsky
Tatjana Truchseß
  • David Chapman
  • Christian Galgenmüller
  • Christoph Homuth
  • Sabrina Kohl
  • Samira Kress
  • David Mittelbach
  • Markus Rakowsky
  • Tatjana Truchseß

Galerie

  • Baal Galerie 1
  • Baal Galerie 2
  • Baal Galerie 3
  • Baal Galerie 4
Karten und weitere Infos unter: 0931-44545