Der Gott des Gemetzels
Zwei 11-jährige Jungen prügeln sich im Stadtpark, der eine schlägt mit dem Stock zu, der andere verliert zwei Schneidezähne. Unter zivilisierten Leuten, wie es die Eltern sind, spricht man die Sache gemeinsam durch!
Und zwar so konsens-bemüht und politisch korrekt, wie es sich heutzutage in unseren westlichen Gesellschaften gehört.
Doch unversehens brechen sich bei Kaffee und Kuchen archaischere Impulse Bahn. Von Sticheleien zu Wortgefechten, von Verbalhändeln zu Handgreiflichkeiten, der Nachmittag degeneriert zur Saalschlacht. Mit diabolischem und vitriolgetränktem Humor und erbarmungsloser Treffsicherheit spießt Yasmina Reza in ihrem Stück die moderne bürgerliche Gesellschaft auf, die hin- und her gerissen ist zwischen aufgeklärtem, vernünftigem Gutmenschentum und allzumenschlichem, egoistischem Konkurrenzkampf. So verbindlich und watteweich wir uns auch geben mögen, am Ende behält einer die Oberhand: Der GOTT DES GEMETZELS!
Yasmina Reza, verwischt mit schneidender Rhetorik die Grenzen zwischen Zivilisation und Barbarei! Mit herrlich fiesen Dialogen und messerscharfem Sprachwitz.