DIE NACHT DER ÖLBÄUME von Eric Emmanuel Schmitt
Schmitt zeigt in diesem Monolog Jesus auf dem Ölberg in den 90 Minuten unmittelbar vor seiner Verhaftung. Es ist der bewegende Moment eines Menschen, der weiß, dass er noch am selben Tag sterben wird. Wusste Jeshua von Beginn an, dass er Gottes Sohn ist, oder hat er es erst nach und nach entdeckt…?
Bei Schmitt ist er ein Mann, der zweifelt, der niemals mit ja antwortet, wenn man ihn fragt, ob er der Messias sei. Er begnügt sich mit einem rätselhaften „Das hast du gesagt.“
Doch nach und nach akzeptiert er seine Bestimmung und entschließt sich, seine Rolle zu spielen, sein Schicksal zu erfüllen und er sagt zu Judas: „Jehuda, ich weiß nicht, wer ich bin. Ich weiß nur, daß etwas Größeres, als ich es bin, in mir ist. Ich nehme die Wette an, daß ich tatsächlich Der Sohn bin … Denn wenn ich verliere, verliere ich nichts. Aber wenn ich gewinne, gewinne ich alles.“
„Es ist die Menschlichkeit Jesu, die mich interessiert“, sagt der Philosoph Schmitt, „sein Mut, seine Unsicherheit, seine Zweifel, seine Ängste, die verrückte Schönheit seiner Tat, die unendliche Poesie seiner liebevollen Weltsicht, seine Opferbreitschaft.“