DIE VERWANDLUNG von Franz Kafka
Die wohl berühmteste Erzählung von Franz Kafka in einer Mischung aus „Papiertheater“ und Schauspiel.
Die junge Regisseurin Katharina Largé lernte bei Ihrer Arbeit am Fürther Theater die Möglichkeiten dieser neuartigen Variante des Papiertheaters kennen und konzipierte ihre Bearbeitung des Stoffes speziell für die Bedingungen der Bühne des Theater Ensemble.
Eine Wand aus Papier wird quasi zum Mitspieler im Stück…
Besonderen Dank an die Firma APPL in Reichenberg für die freundliche Überlassung der 2-Meter-Papierrollen!
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KAFKAESKES THEATER-KABINETTSTÜCKCHEN
Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt.“ So verstörend lässt Franz Kafka seine wohl berühmteste Erzählung „Die Verwandlung“ rund um einen angepassten Tuchhändler beginnen. „Kenn ich schon, ist mir zu anstrengend“ könnte man da konstatieren, was aber wirklich schade wäre. Dann schon besser ins Würzburger Theater Ensemble gehen und sich von einem wahrlich kafkaeskem Theater-Kabinettstückchen voller unglaublicher Regieeinfälle schlichtweg begeistern lassen.
Gregor (Thomas Schröter) ein braver Handlungsreisender, finanziert seine durch den Vater hoch verschuldete Familie. „Man nahm das Geld dankbar an, er lieferte es gern ab, aber eine besondere Wärme wollte sich nicht mehr ergeben.“ Als sich der biedere Sohn und Bruder dann aber unerklärlicherweise in ein fauchendes, schmatzendes Insekt verwandelt, ist es schnell vorbei mit dem kleinbürgerlichen Frieden und es entspinnt sich ein beklemmendes Szenario aus Ausgrenzung, Abweisung und purem Schrecken.
Einfach hinreißend, was Regisseurin Katharina Largé und ihr Team mit „Die Verwandlung“ auf die Bühne gebracht haben. Die Stunde Spielzeit vergeht wie im Flug, staunend verliert sich der Zuschauer im rätselhaften Geschehen auf der Bühne. Wabernde Filmsequenzen verbreiten farbgewaltiges, expressionistisches Flair, vorgeschnallte Pappfiguren verdeutlichen schablonenhaft Entfremdung. Zum kreativen Papiereinsatz sei jedoch nicht zu viel verraten, nur kurz: „Papiertheater“ at its best.
Die Darsteller finden sich perfekt ein in das entlarvende, verstörende Stück. Franziska Wirth und Herbert Hausmann als auf Anpassung und schnöden Schein bedachte Eltern lassen Schaudern, Svenja Bressler verleiht Grete, der Schwester, viel Ablehnung und Abscheu und überzeugt gleichzeitig durch zartes Geigenspiel. Lisa Schopf liefert tänzerisch eine Art von munterer Pappkameraden Pantomime und Thomas Schröter gibt als ausgegrenzter Gregor entscheidende Impulse aus dem Hintergrund.
Also auf ins Theater Ensemble und „Die Verwandlung“ schauen. Sollte die eigene Metamorphose hin zum Kafka-Fan dabei dann doch nicht gelingen, macht nix, entscheidend ist die Freude über einen grandiosen Theaterabend.
MainPost/Eva Werner