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FARM DER TIERE von George Orwell

Die dystopische Fabel, veröffentlicht 1945, handelt von den Tieren auf einer englischen Farm.
Sie revoltieren gegen die menschlichen Besitzer und übernehmen kurzerhand die Kontrolle über den in FARM DER TIERE umbenannten Hof (vorher MANOR FARM).

Nach anfänglich kollektivem Erfolg beansprucht eine bestimmte Gruppe der Tiere zunehmend Privilegien und baut ihre Vormachtstellung geschickt und kontinuierlich aus.

Künstlerische Leitung

Andreas Büettner
Regie
Marlene Leah Ceh
Bühne/Ausstattung/Collagen
Rüz Löser
Musik
  • Andreas Büettner
    Regie
  • Marlene Leah Ceh
    Bühne/Ausstattung/Collagen
  • Rüz Löser
    Musik

Besetzung

Jutta Summer
Marion Schenk
Cedric Fischer
Olga Moiseienko
Christa Fischer
Rüz Löser
Detlef Leist
  • Jutta Summer
  • Marion Schenk
  • Cedric Fischer
  • Olga Moiseienko
  • Christa Fischer
  • Rüz Löser
  • Detlef Leist

Galerie

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Pressestimmen

Manfred Kunz / Mainpost Mai 2023

"Farm der Tiere"
Das zur Zeit passende Stück im Theater Ensemble
Im kommenden Juni hätte der britische Schriftsteller George Orwell seinen 120. Geburtstag gefeiert. Traumatisch war Orwell geprägt von seinen Erfahrungen im Spanischen Bürgerkrieg, in dem er in den Jahren 1936 und 1937 zunächst als Korrespondent und dann als Kämpfer auf Seiten der Republik Partei ergriff. So wurde der überzeugte Sozialist bis zu seinem frühen Tod im Jahr 1950 zum entschiedenen Gegner des Stalinismus und jeglicher totalitären Bestrebungen. Diesen zeitgeschichtlichen Hintergrund sollte man kennen, um seine beiden hierzulande bekanntesten Werke "Farm der Tiere" (1945) und "1984" (1949) einordnen zu können.
Nachdem das Würzburger Theater Ensemble sich bereits im vergangenen Jahr eindrucksvoll mit "1984" beschäftigt hatte, steht jetzt die dystopische Fabel "Farm der Tiere" im Spielplan. Theaterleiter Andreas Büettner hat den Text als flotte Märchen-Revue mit nur vier Darstellern auf die Bühne gebracht. Erzählerisch und emotional zusammengehalten werden die gut 100 Minuten durch die Erzählstimme von Christa Fischer und die Live-Musik von Rüz Löser.
Beide sind rechts vom Bühnengeschehen platziert und treiben die Handlung voran, wobei die Geräuschcollage mal kontrastiernde, mal verstärkende Wirkung annimmt. Genauso wichtig für den Handlungsfortgang sind die visuellen Collagen von Ausstatterin Marlene Leah Ceh, die gleichermaßen geschickt wie aufwendig farbig unterlegt sind und als Projektion auf die Bühnenrückwand die Schauplätze und Stationen des Geschehens optisch illustrieren.
Sinnlich erfahrbares Ende der Utopie
Vor diesem wechselnden Hintergrund agieren Marion Schenk, Jutta Summer, Olga Moiseenko und Cedric Fischer als die tierischen Bewohner der Farm. Angestachelt von einer Rede des ältesten Tieres auf dem Hof, dem Eber Old Manor, wagen alle Tiere gemeinsam die Rebellion, vertreiben der verhassten Besitzer Jones und übernehmen die Kontrolle über den in "Farm der Tiere" umbenannten Hof. Sie geben sich für ihr künftiges Zusammenleben die sieben Grundregeln des "Animalismus".
Werden zunächst noch alle Arbeiten und Erträge brüderlich geteilt, beanspruchen schnell und zunehmend vehementer die schlauen und machtbesessenen Schweine immer mehr Privilegien für sich. Geschickt und mit großem propagandistischem Getöse bauen sie ihre Vormachtstellung immer weiter aus und übernehmen schließlich komplett die Leitung der Farm. Sie treiben nicht nur Handel mit den Menschen, sondern verbrüdern sich letztlich sogar mit ehemals verhassten Zweibeinern – bis am Ende nicht mehr unterscheidbar ist, wer Schwein oder Mensch ist.
Mit großem körperlichen, choreografischen, stimmlichen und darstellerischen Engagement macht das Darsteller-Quartett das (zwangsläufige) Scheitern der Utopie sinnlich erfahrbar. Angesichts des erneuten Erstarkens totalitärer Systeme in der Gegenwart das passende Stück zurzeit.

Karten und weitere Infos unter: 0931-44545