DER WELTUNTERGANG nach Jura Soyfer (Die Rotstifte)
Der Erde geht es – wie seit längerem bekannt – nicht gut. Die Menschen und ihr zerstörerisches Verhalten setzen ihr schwer zu. Die Sonne und die Planeten des Sonnensystems mögen dem Verfall allerdings nicht länger zusehen und schicken als Mahnung und Strafe einen Kometen, der das Problem „Menschheit“ ein für alle Mal beseitigen soll.
Kann die spezielle Spezies Mensch den drohenden Weltuntergang vielleicht doch noch verhindern? Durch Intelligenz? Durch Läuterung?
Die Rotstifte melden in ihrer aktualisierten Bearbeitung der satirischen Komödie von Jura Soyfer dann doch den einen oder anderen Zweifel an.
Mehr über Leben und Werk von Jura Soyfer HIER auf Wikipedia
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Sabine Dähn-Siegel
IST DIE MENSCHHEIT NOCH ZU RETTEN?
Ein gefährliches Virus namens "Menschheit" auf einen Schlag vernichten? In dem Stück "Der Weltuntergang" nach dem ukrainisch-österreichischen Schriftstellers Jura Soyfer einigen sich die Sonne und die Planeten des Sonnensystems jedenfalls darauf und schicken einen Kometen, um dem erd-zerstörerischen Verhalten der Menschen nicht länger zusehen zu müssen. Wie reagiert die Krone der Schöpfung auf die drohende Apokalypse? Kann sie sie vielleicht doch noch verhindern? Fehlverhalten quasi in letzter Sekunde korrigieren? Durch Intelligenz? Durch Läuterung? Egal, was es kostet?
Im Theater Ensemble gehen die Rotstifte diesen Fragen in der aktualisierten Bearbeitung der 1936 uraufgeführten, jetzt durch musikalische Szenen erweiterten satirischen Komödie nach. Einfalls- und temporeich, mit vielen Szenenwechseln und keine Minute langweilig, wie die zuvor mehrfach verschobene Premiere bewies. Unter der Regie von Andreas Büettner sorgten die Rotstifte – je vier weibliche und männliche Akteure plus einem Musikus – für zweistündige, witzige Unterhaltung ohne erhobenen Zeigefinger.
Gefahr erkannt, Gefahr gebannt?
Wie schnell das mit der Apokalypse doch gehen kann! Laut Berechnung von Professor Zweistein – bzw. seiner Assistentin – bleiben ganze vier Wochen bis zum Einschlag des Kometen auf der Erde. Doch der ließe sich dank seiner (bislang verkannten) Erfindung verhindern. Zwei Fakten, die die Menschheit durchaus zur Kenntnis gebracht werden: in reißerischen (Influenzer-)Shows, TV-Talkrunden und -Tagesthemen oder (versteckt) auf den hinteren Seiten der Presse. Und während sich das gemeine Volk mit Bargeld und Klopapier eindeckt, versuchen Kleinkriminelle, Großanleger und Wirtschaft abzusahnen, Geschäft mit der Bedrohung zu machen.
In Diskussionsrunden und eilig einberufenen Komitees wird gestritten über Thesen ("so Zeuch von den Grünen", womit die Hysterie geschürt wird) und Fakten, über das Führen möglicher Verhandlungen mit dem Kometen, dem man ja "erst mal eine Chance geben" sollte. Oder "Kometen-Party" gefeiert angesichts der letzten Tage der Menschheit
Rufer in der Wüste auf einsamem Posten
Immer wieder steht der Wissenschaftler Zweistein wie der Rufer in der Wüste auf einsamem Posten, werden seinem aufgezeigten Weg aus der Bedrohung wirtschaftliche Fragen gegengehalten: "Wie soll das Instrument der Weltrettung finanziert werden?" "Welchen Profit wirft die Erfindung ab?" Tenor: "Wir würden ja die Welt retten, wenn … Ja wenn die Pandemie nicht wäre. Oder Inflation. Oder Landtagswahl. Oder.."
Frust und Verzweiflung machen sich bei Zweistein breit, der Vergessen im Alkohol und magische Hilfe sucht. Nicht einmal seinen Stick mit erhaltenswerten Infos möchte das Grüppchen von (Einfluss-)Reichen, (Ex-)Schönen und egoistischen Politiker mitnehmen, das mittels Spaceshuttle ins Weltall zu entkommen versucht. Ob das gelingt? Antwort darauf gibt’s in den nächsten "Weltuntergang"-Vorstellungen.